Dachgeschoss ausbauen: wichtige Tipps & Hinweise

Bedarf und Ziel ermitteln

Bevor Sie in irgendeiner Weise loslegen, müssen Sie zunächst festlegen, wofür das Dachgeschoss genutzt werden soll. Dient dieser nur als Abstellraum oder soll dieser in Zukunft auch bewohnt werden?

Diese Fragen sind wichtig, damit Sie planen können, in welche Richtung es gehen soll.
Bei bautechnisch statischen Planung ist dieser Punkt relevant. Aber auch für die Dämmung und Tragelast der Dachsparren und Böden.

 

Zielgerechte Planung

Neuer Wohnraum soll geschaffen werden. Hierzu benötigt es Wasser- und Stromleitungen sowie Heizungsleitungen. Hierzu müssen bestimmte Konstitutionen eingehalten werden, worunter das Gebäudeenergiegesetz und die Energiesparverordnung gehören. Außerdem sollten und müssen fachkundige Hände die Wasser- und Strominstallation durchführen. Damit sind Sie nicht nur rechtlich abgesichert, sondern können im Fall der Fälle auch Ihre entsprechende Versicherung in Anspruch nehmen.

Wird Ihre Sanierung durch die Kreditbank für Wiederaufbau gefördert? Dann müssen Sie sich zusätzlich an noch strengere Vorgaben für den entsprechenden KfW-Effizienzhaus-Standard halten. Was es bei der Förderung alles zu beachten gibt, können Sie in unserem Artikel zu Sanierung / Förderung & Zuschuss nachlesen.

Falls Sie den Dachgeschossausbau in Eigenregie durchführen, gibt es einige Dinge zu beachten. Sie müssen Ihre Materialien sicher und trocken lagern. Außerdem sollten alle baulichen Phasen gut geplant und koordiniert werden. Möchten Sie eine neue Treppe einbauen, sollten Sie das vielleicht als Erstes tun. Bei Sonderanfertigungen sollten Sie auch die Lieferzeiten sowie die nötige Arbeitskraft berücksichtigen. Eine schwere Marmortreppe lässt sich schwer alleine tragen.

 

Status quo

Bevor Sie nun an die Materialbestellung und Koordinierung verschiedener Gewerke für den Ausbau des Dachbodens gehen, müssen Sie den aktuellen Zustand des Dachbodens bestimmen. Ist das Mauerwerk bereits trocken und massiv? Falls nicht, muss dieses zunächst fachgerecht verputzt werden.

Sicherheitshalber sollten Sie diese Aufgabe einem Profi überlassen. Dieser kann in der Regel besser berechnen, wie Sie mit welchem Material in welcher Dicke und welchem Einbau den besten U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) erzielen. Damit ist gewährleistet, dass bestimmte Vorgaben eingehalten werden, wie zum Beispiel der genannte KfW-Effizienzhaus-Standard. Handelt es sich bei Ihnen um ein dampfdiffusionsoffenes Dach? Dann muss an dieser Stelle erstmal dafür gesorgt werden, dass das Unterdach – oder auch Unterspannbahn, einen Sd-Wert von unter 0,3 m besitzt. Die Der Sd-Wert des Raumes sollte bei mindestens 2 m liegen. Ist eine Aufsparrendämmung oder eine Untersparrendämmung notwendig?

 

Externe Gewerke beauftragen

Gliedern Sie Ihre Aufstockung in verschiedene Bauphasen ein. Angefangen bei der Mobilisierung von geeignetem Fachpersonal und den Lieferanten für entsprechende Materialien. In der Theorie können Sie einige Arbeiten selbst übernehmen, jedoch sollten Sie kritische Gewerke wie profunde Elektro- und Sanitärarbeiten an ein Fachunternehmen abgeben. Auch für etwaige Förderungen ist dies existentiell.

 

Aufmaß vom Dachboden

Um Material & Arbeitsaufwand einschätzen zu können, müssen Sie Ihren Dachboden zunächst ausmessen.

Messen Sie die Grundfläche sowie die zukünftige Deckenhöhe der Wohnfläche aus.

Als Nächstes messen Sie die Deckenfläche aus – zum Berechnen der nötigen Wärmedämmung. Außerdem noch Sparrenabstände, Sparrentiefe und Sparrenbreite.
Wichtig: Nicht alle Dachsparren haben dieselben Maße. Vermessen Sie daher an mehreren Stellen und markieren Sie dieses eindeutig auf Ihrem Plan.

Messen und markieren Sie den sogenannten Meterriss. Dieser ist der Bezugspunkt für weitere Gewerke. Zum Beispiel für Elektroarbeiten: Verlegung von Leitungen und Anbringung von Steckdosen. Der Meterriss ist 1 Meter über der finalen(!) Fußbodenhöhe. Sie müssen hierzu also wissen, wie hoch der fertige Fußboden sein wird.

Denken Sie auch an zusätzliche Höhe etwa durch eine Fußbodenheizung.

 

Fenster oder Notfalltreppe

Wer seinen Dachboden ausbaut, benötigt in vielen Fällen mindestens 2 Fluchtwege. Der erste ist in den meisten Fällen die Treppe, die zum Dachboden führt. Der 2. kann entweder ein Dachfenster oder eine Rettungstreppe sein. Letzteres ist meistens die teurere Variante.

Je nach Rahmenbedingung gilt hier auch wieder bei Förderungen ein Fachunternehmen zu beauftragen.

 

Fußboden

Um das Risiko von beschädigten Bodenbelägen zu minimieren, sollten Sie den Fußboden als letztes Verlegen. Hierbei ist es wichtig im Voraus zu wissen, was gemacht werden muss. Ist eine Ausgleichsschüttung nötig? Trocken oder gebunden? Sind Dehnungsfugen bereits berücksichtigt? Ist eine schwimmende Verlegung nötig? Hier gilt es viele Dinge zu beachten. Auch die Frage nach einer entsprechenden Fußbodenheizung und der Trittschalldämmung steht noch offen.

Zur Erinnerung: Fußbodenbeläge müssen trocken gelagert werden. Denken Sie also jetzt schon an die richtige Lagerung von Dämmung, Rigipsplatten und Bodenbelägen. Eine Just-in-Time-Lagerung ist zwar möglich, erfordert aber zuverlässige Lieferanten und eine sehr gute Kontrolle & Steuerung der einzelnen Gewerke.

Vor und während des Dachbodenausbaus gibt es Einiges zu beachten. Viel Planung & Koordination ist vonnöten, um einen bautechnisch richtigen sowie zeit- und geldlich effizienten Ausbau eines Dachbodens zu vollbringen.

 

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