Sie haben bereits ein Haus oder Wohneigentum und möchten demnächst eine Modernisierung beziehungsweise Komplettsanierung durchführen lassen?
Nun stellt sich die Kostenfrage und wie die Maßnahmen am Besten finanziert werden.
Streben Sie der Nachhaltigkeit zuliebe eine energieeffiziente komplette Sanierung (Kernsanierung) an, können Sie mit einem Kredit (bis zu 120.000 €) und Investitionszuschuss (bis zu 48.000 €) der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) belohnt werden. Damit zahlen Sie vom Gesamtkreditbetrag bis zu 48.000 € weniger.
Der Sollzins hierfür beginnt schon ab 0,75%.
Die KfW hat dafür besondere Voraussetzungen, welche auf dem KfW-eigenen KfW-Energieeffizienz-Standard basieren.
Möchten Sie jedoch nur einzelne Sanierungsmaßnahmen durchführen, können Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss für Gebäudehülle, Anlagentechnik, Anlagen zur Wärmeerzeugung, Heizungsoptimierung oder Fachplanung/Baubegleitung beantragen. Die meisten Einzelmaßnahmen werden mit bis zu 20% des Fördervolumens bezuschusst. Bei Anlagen zur Wärmeerzeugung können diese Werte je nach Wärmeerzeuger variieren.
KfW-Effizienzhaus-Standard
Zur Bestimmung des Standards werden 2 Faktoren herangezogen: Gesamtenergiebedarf des Gebäudes Wärmedämmung-Effizienz der Gebäudehülle
Diese werden durch 2 messbare Kennzahlen repräsentiert: Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust.
Der Primärenergiebedarf ist die Energie, die benötigt wird um den Energiebedarf des Hauses zu decken. Einfach gesagt: die notwendige Energie für Heizung, Warmwasseraufbereitung und Kühlung / Lüftung. Die Werte sind einerseits von Lage und geografischer Höhe, aber auch von Dämmung, Fenster, Geräten und Energieträger (Umweltenergie, Holz, Erdgas, Heizöl, Strom) abhängig.
Der Transmissionswärmeverlust gibt an wie viel Wärme bei einem beheizten Gebäude über die Gebäudehülle verloren geht.
Die 5 Standards
Als Referenzwert wird das KfW-Effizienzhaus 100 verwendet, das den Bestimmungen der Energieeinsparverordnung entspricht.
Damit die entsprechenden Werte der KfW-Effizienzhaus-Standards erreicht werden können, müssen eine Vielzahl an bautechnischen Maßnahmen erfolgen. Besonders Dämmung, Heizung und Lüftung tragen einen Bärenanteil zum effizienten Haus bei. Je nach aktuellen Zustand des Hauses kann nach fachgerechter Dämmung der Gebäudehülle über 60% Energie eingespart werden.
Außerdem: möchten Sie zusätzlich barrierefreie Maßnahmen durchführen, können Sie gleichzeitig den Altersgerecht Umbauen-Kredit der KfW in Anspruch nehmen.
Denkmalsanierung
Baudenkmale sind großartige erhaltenswerte Gebäude. Hierfür gelten vereinfachte Förderungsvoraussetzungen. Hier dürfen Jahres-Primärenergiebedarf 160 % und der Transmissionswärmeverlust 175 % betragen. Wenn Ihre besondes erhaltenswerte Bausubstanz aus Gründen der Gestaltungsauflagen diesen Wert nicht erreichen kann, ist eine Förderung unter Umständen dennoch möglich. Sprechen sie hierzu mit einem Experten (Sachverständiger).
Förderung nur mit Energieeffizienz-Experten
Ein Bauvorhaben ist vielschichtig und verläuft nicht immer linear. Mit einem Experten für Energieeffizienz behalten Sie Ihre Energieziele im Überblick. Wichtig: Ein Energieeffizienz-Experte ist Voraussetzung für eine KfW-Förderung. Die Konsultation eines Experten kann mit bis zu 4.000 € bezuschusst werden.
KfW-Kredit Konditionen
Sie erhalten bis zu 120.000 Euro für die Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus oder 50.000 Euro für Einzelmaßnahmen.
Fördermöglichkeiten zusammengefasst
Kredit: bis zu 120.000 Euro für Komplettsanierungen oder bis zu 50.000 Euro für Einzelmaßnahmen. Ab 0,90 % Sollzins p.a.
Investitionszuschuss: bis zu 48.000 Euro für die Komplettsanierung (oder Kauf einer sanierten Immobilie). Für Einzelmaßnahmen können Sie einen Zuschuss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen.
Zuschuss für den Energieexperten: bis zu 4.000 Euro für den Energie-Baubegleiter. Die KfW übernimmt hier 50% der Kosten für Sie.